Jetzt ist es amtlich! Nachdem der Inhouse Flurfunk schon seit Monaten über das bevorstehende Ende des Kölner Clusterhauses, wie wir es kennen, spekuliert und fabuliert hat, ist es nun zur leibhaftigen Tatsache geworden: Die Hausverwaltung Jones Lang LaSalle SE (kurz JLL) hat fristgerechte, schriftliche Kündigungen an alle verbliebenen Mietparteien zustellen lassen, um die Mietverhältnisse zu Ende Oktober 2018 wirksam beenden zu können. Final müssen sämtliche Räumlichkeiten des alten Gerlinggebäudes bis spätesten 31. Oktober vollständig geräumt sein um anschließend vom Hausverwalter grundsaniert zu werden.
Damit ist es das endgültige Aus für ein erfolgreich durchgeführtes Co-Working und Office-Space Nutzungsprojekt – “Das Clusterhaus”. Was in 2012 als Start-Up Haus, quasi als Starthilfe für junge Unternehmungen, installiert wurde, die einige Jahre viele kleine unterschiedliche Unternehmungen wie etwa AdBlocker Plus oder “Suck it!” beherbergen konnte und mit günstigen Konditionen den Weg für Wachstum geebnet hat, glich bereits seit einiger Zeit durch überwiegenden Leerstand eher einem bei Fotografen beliebten “Abandoned Place”. Aufgrund des ständigen Rumorens über ein nahendes Ende, ergriffen, einer nach dem anderen die Nächstbeste, sich bietende, bezahlbare Alternative, um aus den angemieteten Räumlichkeiten des Kölner Clusterhauses auszuziehen. Angesichts der schwierigen Situation auf dem Kölner Immobilienmarkt, gelang das aber bei weitem nicht jedem Unternehmer, der im Clusterhaus ansässigen (jungen) Firmen. So herrscht auch jetzt noch dringlicher Bedarf für finanzierbare, gut ausgestattete, zentral angeschlossene Bürofläche.
Es war ja von Anfang an ein auf unbestimmte Zeit angelegtes kurzweiliges Projekt, dass immerhin 6 Jahre lang bestens funktioniert hat. Gerade jetzt wo endlich die Renovierungen des gegenüberliegenden Hauptsitzes, des ehemaligen Gerlingkonzernes abgeschlossen wurden und mit dem dort eingezogenen “25 Hours Hotel – The Circle” neues Leben und auch eine gehörige Portion Glanz zurück in den Klapperhof kommt, müssen die übrigen Gerlingsgebäude nun auch noch dringend der nötigen Modernisierung unterzogen werden… Wer diese Räumlichkeiten in Zukunft dann beziehen wird und welchen nutzen sie dann haben werden, und in wie fern dort auch wieder Leben einkehrt oder ob ein steriler Ort für die Großfinanz geschaffen wird, steht noch auf einem anderen Blatt, welches wir noch nicht gelesen haben.
Leider hat die JLL Hausverwaltung Kölner Start-Ups wenig adäquate Flächen zu offerieren, da etwa das am Friesenplatz im Rohbau schon hochgezogene “Haus Friesenplatz” gleich 2-3 mal so teuer (pro m²) sein wird und die Fläche eher ab großzügigen 200m² starten – Welche kleine Klitsche kann das schon wuppen? Aber letztendlich handeln auch die JLL nur im Auftrag des Eigentümers und uns bleibt nur zu sagen: “War ne schöne Zeit hier, machet jot Clusterhaus!”
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