Die Preise für Einfamilienhäuser gingen überall in Deutschland zurück – um 5,9 Prozent in kreisfreien Großstädten, um 5,5 Prozent in dünn besiedelten Kreisen und um 2,9 Prozent in den Top-7-Metropolen. Bei Eigentumswohnungen hingegen zeigte sich eine etwas andere Entwicklung. Sie waren im 4. Quartal 2022 in den Top-7 lediglich 1,6 Prozent und in kreisfreien Großstädten sogar nur 1,0 Prozent günstiger als im Vorjahresquartal. In dünn besiedelten ländlichen Kreisen musst sogar 0,1 Prozent mehr gezahlt werden. Das Statistische Bundesamt bezeichnet die gesunkene Nachfrage infolge gestiegener Finanzierungskosten und der anhaltend hohen Inflation als ausschlaggebend für die Preisentwicklung. Im Jahresdurchschnitt 2022 wurden Wohnimmobilien aufgrund der Preisanstiege in den ersten drei Quartalen insgesamt um 5,3 Prozent teuer als 2021.
„Der Rückgang markiert einen Wendepunkt in der Wohnungsmarktentwicklung, ein plötzlicher und starker Preiseinbruch ist aber dennoch nicht zu erwarten“, so die Einschätzung des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW Köln). Allerdings erwarten die Wissenschaftler, dass die Preise im Laufe des Jahres noch weiter nachgeben werden. Sie sehen dafür mehrere Gründe: Da die meisten Investoren in der zweiten Hälfte des Jahrzehnts auf fallende Zinsen spekulierten, sei heute nicht mit allzu großen Preisnachlässen zu rechnen. Zugleich dämpfe der aktuelle Zinsanstieg die Bautätigkeit, was die Knappheit im Markt erhöhe. Dies werde durch die wachsende Nachfrage durch die Zuwanderung von Flüchtlingen und Fachkräften verschärft. Nach Auffassung des IW Köln treibt die Knappheit im Wohnungsmarkt derzeit vor allem die Neuvertragsmieten in die Höhe. Das wiederum stabilisiere die Preise.
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